Schönheit in der realen Welt

Katsushika Hokusai, The suspension bridge on the border of Hida and Etchu Provinces, ca. 1830
Bis vor kurzem wurde die reale Welt gewöhnlich nicht als solche bezeichnet – weil sie ohnehin nicht viel erwähnt wurde. Sie schien einfach gegeben zu sein; jetzt ist sie nur eine der vielen Optionen, etwas, in das man eintauchen kann – vielleicht für eine Packung Soylent. Um Zeit zu sparen, haben wir den Begriff ITRW „In The Real World“ entwickelt. Haben wir es vorher ohne diesen Begriff geschafft? Sehr leicht.
Aber die Realität ist gut für uns. Gemeinsame Realität. Die Realität der Begegnung mit der gleichen Sonne wie alle anderen, den gleichen Wetterbedingungen, Ozean, Parfüm, was auch immer. Der Realität, die direkt und unverfälscht all unsere fünf Sinne anspricht. (Oder, falls sie durch Kultur vermittelt wird, vermittelt durch eine Kultur mit einer gewissen Tiefe.) Virtuelle Realität? Das ist nur „fast, aber eben nicht ganz...“
Unsere Biologie ist für die Schönheit fest programmiert und erreicht jeden dieser Sinne. Während es in der digitalen Kunst ein wenig Schönheit gibt, auch in Kätzchenvideos, liegt die wahre Schönheit ITRW. Wie bekommen wir also das, was wir brauchen, die Eleganz und Dynamik, für die unsere Gehirne gebaut sind?
Simon Elias arbeitet in dieser Schönheits-Branche als Bergführer und Kristallsammler in den französischen Alpen. Er sammelt Kristalle auf die traditionelle Weise, ohne den Einsatz von Maschinen. Am Ende dieses Artikels gibt es einen Link zu einem kurzen Video, in dem er und seine Arbeit vorgestellt werden.
Simons Arbeit unterstützt Menschen bei der Begegnung mit der Schönheit der realen Welt auf zwei Arten. Als Guide hilft er Urlaubern, in die Großartigkeit der Natur einzutauchen; als Kristallsammler hilft er Menschen ebenfalls, ihrem Alltag Schönheit zu verleihen. Es überrascht nicht, dass ihm Ästhetik wichtig ist, einschließlich seiner von Menschen gemachten Besitztümer. Letztes Jahr hat sich Simon ein Punkt Mobiltelefon gesichert:
"I have an MP 01 like I have a carbon fibre, handcrafted ice axe or an Italian-tailored jacket. I really like the design, its size and the sound of its ringtones and text alerts. I don´t own so many things but I like them to be well-made."
Die Natur ist hart, also ist es auch hart, in der Natur zu sein. In die Wildnis zu gehen, zu überleben und zurückzukommen, erfordert Anstrengungen. Selbst eine Safari in den örtlichen Park ist schwieriger, als einfach nur den Tag im Sofastil herunterzuscrollen Härter zumindest auf kurze Sicht; auf lange Sicht zahlen wir einen hohen Preis, wenn wir nicht genug reale Welt bekommen.
Sicherheit hat einen guten Ruf, aber zu viel davon und es ist das Ende. Vieles, was die Tech-Sucht treibt, ist FOMO, die Angst, etwas zu verpassen (engl.: Fear of missing out, Akronym FOMO. Aber wenn unsere Ängste klüger sind, kann FOMO uns tatsächlich von der flachen Realität der Telefone, Computer und Brillen weglocken – dann nämlich, wenn wir fürchten, die wichtigen Dinge zu verpassen. Dinge wie das geordnete Chaos der Natur. Oder die weniger vorgeplante und abgesicherte Erfahrung, eine Zeitlang ohne Smartphone zu leben, mit so viel mehr Platz für die reale Welt. Es ist nicht alles schön da draußen, aber dort ist die größte Schönheit zu finden.
Sie können Simons Video hier anschauen. Und wenn Sie Ihre ITRW-Technologie-Balance überprüfen möchten, vielleicht auf einer kleinen Safari, können Sie sich für Punkts neueste Digital-Detox-Challenge bewerben: 35 kostenlose MP 01 Mobiltelefone warten auf ausgewählte Teilnehmer.




