Der KI-Spiegel: Die Menschlichkeit im Zeitalter des maschinellen Denkens zurückgewinnen

Eine Rezension von Petter Neby, Gründer & CEO von Punkt.
The AI Mirror von Shannon Vallor
Seit der Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 schien die Welt in den folgenden zwölf Monaten aus den Fugen zu geraten, als die Medienlandschaft technologische ‘Propheten’ ins Rampenlicht rückte, die die unendlichen – und dystopischsten – Möglichkeiten der KI propagierten.
Die „Geldindustrie“, die den unstillbaren Hype rund um alles, was mit KI zu tun hatte, erkannte, war die erste, die daraus Profit schlug – selbst beim Kauf zu horrenden Preisen, wie man sie zuletzt in den späten 90ern gesehen hatte. Doch einige Monate später – nach unzähligen Büchern und Artikeln – gibt es nun ein tieferes und ausgewogeneres Verständnis davon, was KI ist – und was nicht.
Eine ausgewogene Sicht auf KI in The AI Mirror
Glücklicherweise bietet Vallors Buch „The AI Mirror. How to reclaim our humanity in an age of machine thinking“ einen solchen Anker. Vallor ist Technikphilosophin – und möge die Welt mehr solchen Denkerinnen eine Stimme geben. Sie fordert uns auf zu erkennen, dass ChatGPT und ähnliche Technologien keineswegs Diener einer übermenschlichen Intelligenz sind, sondern lediglich „riesige Spiegel aus Code, die unsere Worte, Entscheidungen, unsere Kunst konsumieren... und sie uns dann zurückspiegeln“. Eine weitere treffende Beschreibung ist, dass KI die Welt als flache Topografie „sieht“, ohne auch nur die geringste Erhebung.
KI neu denken: kein Beginn einer Allgemeinen Künstlichen Intelligenz
Vallor ist keine KI-Gegnerin. Sie sieht die vielfältigen Möglichkeiten, wie KI der Industrie und Gesellschaft nützen kann. Sie könnte auch die Meinung des Science-Fiction-Autors Ted Chiang teilen, der es für unklug hielt, KI „Intelligenz“ zu nennen – „Angewandte Statistik“ sei passender.
Ihre Botschaft: So real KI-Systeme auch erscheinen mögen – wir dürfen sie nicht für den Beginn einer Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI) halten, also Maschinen, die fühlen können. Denn „diese Spiegel wissen so wenig über das gelebte Erleben von Denken und Fühlen wie unser Badezimmerspiegel über unsere inneren Schmerzen“.
Die Risiken eines Missverständnisses von KI
Sie stellt fest: „Wir sind gefährlich fasziniert – und zugleich irregeführt – von dem Bild, das uns durch KI-Maschinen zurückgespiegelt wird.“
Der Bedarf an effektiver Regulierung und Kontrolle
Wie wir bereits bei sozialen Medien und allgegenwärtiger Technologie gesehen haben, liegt das Hauptproblem im Streben nach Reichtum und soziopolitischer Macht.
Hoffen wir, dass wir uns nicht nur zum Nutzen im KI-Spiegel betrachten, sondern dass echte Risiken und negative Auswirkungen diesmal durch geeignete und wirksame Regulierung besser abgefedert werden – mit Regierungen und Institutionen, die Schritt halten und die notwendigen Dekrete erlassen können.
The AI Mirror wird veröffentlicht von Oxford University Press
Bei Punkt. setzen wir stets auf Einfachheit und Funktionalität. Das Verständnis der Rolle der KI bei der Gestaltung unserer Zukunft ist entscheidend für eine bedeutungsvollere Beziehung zur Technologie. Für alle, die minimalistisches Design, digitale Balance und Datenschutz schätzen, verkörpern unsere neuesten Produkte genau diese Prinzipien in einer Ära, in der Technologie durch KI neu geformt wird.


