Die Versuche und Schwierigkeiten einer digitalen Entgiftung

Für 48 Stunden habe ich mein schickes Phablet in eine Schublade gelegt und meine SIM-Karte in das Punkt. MP01 eingelegt – für ihre Digital Detox Challenge. Das ist passiert:
Stunde 1: Keine Benachrichtigungen!
Ich war erleichtert, in den ersten Stunden meiner Entgiftung keine Benachrichtigungen zu erhalten. Wir alle kennen das – diese kleinen Hinweise, die sofortige Aufmerksamkeit verlangen. Keine Benachrichtigungen sehen, hören oder lesen: wunderbar.
Stunde 3: Kein Empfang
Ein großer Nachteil des ansonsten perfekten Punkt.-Telefons ist die Abhängigkeit vom 2G-Netz. In den USA wurde 2G nahezu vollständig abgeschaltet – übrig geblieben sind nur einige kleine Funklöcher. Mein Anbieter, Cricket, nutzt AT&T-Türme; AT&T plant, alle 2G-Türme bis Ende des Jahres stillzulegen. Da ich den Anbieter nicht extra wechseln wollte, hatte ich also ein Telefon, das nur dann ein Signal bekam, wenn ich mein Wohnhaus verließ und zwei Blocks nach Süden lief. So sieht digitaler Entzug wirklich aus… (Ich habe meine SIM schließlich auf T-Mobile umgestellt, Problem gelöst.)
Stunde 4: Immer noch hektisch versuchend, eine SMS an die internationale Nummer zu senden, um Punkt. mitzuteilen, dass mein Detox begonnen hat… ich hoffe, der Tweet genügt…
14 Stunden: Das Uber-Dilemma
Da ich kein Auto habe, bin ich stark auf Uber angewiesen. Das stellte mich während des Detox vor eine besondere Herausforderung. Da ich die Challenge frühzeitig geplant hatte, kontaktierte ich Uber. Anscheinend kann man dort nachfragen und erhält Zugriff über den Browser am Laptop. So konnte ich mein Uber über den Computer rufen, das Nummernschild notieren, hinausgehen und voilà – Problem gelöst!
24 Stunden: Kein Ladegerät mit zur Arbeit nehmen zu müssen – fantastisch!
36 Stunden: Konnte von der Arbeit aus kein Uber rufen. Musste den Bus nehmen. War okay, ich habe ein paar Dollar gespart! Sah ein Huhn auf der Straße. Wollte ein Foto machen. Ging nicht, war traurig. Tröstete mich damit, dass es im Internet ohnehin Millionen Hühnerfotos gibt.
38–40 Stunden: Mittagsschlaf. FOMO lässt nach…
42 Stunden: Telefon in die Tasche gesteckt; kurz Sorge gehabt, ob ich es gesperrt habe – dann gemerkt: „Butt-Dialing“ ohne Touchscreen ist schwer möglich :)
48 Stunden: GESCHAFFT! Ich habe mein digitales Detox überlebt – und wie bei jeder Entgiftung fühle ich mich nervös, erleichtert und ein bisschen grün um die Nase. Könnte ich für immer auf ein Smartphone verzichten? Ich glaube nicht. Könnte ich es wieder für 48 Stunden tun? ABER SICHER – und vielleicht tue ich das auch.
Laura Rebecca
Twitter: @dojogrl


