Katrina Pavlos

Katrina Pavlos ist die Gründerin von Grand Classics: einer weltweiten Veranstaltungsreihe, in der renommierte Schauspieler, Regisseure, Musiker, Künstler und Designer Filme zeigen, die sie inspirieren.

Sie begann ihre Karriere bei Merchant Ivory und arbeitet heute als Filmproduzentin und CEO von Indyssey Entertainment. Sie ist Ehefrau und Mutter und lebt in New York City.

Frage 1 - Welche Art von Geräten benutzen Sie und wie?

"Ich benutze ein iPhone und habe gerade ein Telefon von Punkt. bestellt! Ich benutze mein iPhone regelmäßig und möchte das reduzieren. Der ständige Sound von eingehenden SMS oder WhatsApp-Nachrichten ist für mich ein Signal dafür, dass sich der Chat zu einem Anruf hinbewegen sollte. Das stört extrem! Manchmal brauche ich ein paar Minuten, nur um zu checken, ob eine Nachricht, von der ich weiß, dass ich sie beantworten muss, auf Instagram, WhatsApp, als SMS oder E-Mail angekommen ist. Das sind viele Sachen, um die du dich gleichzeitig kümmern musst."

Frage 2 - Effektivität erfordert Konzentration. Wie anfällig sind Sie für die Ablenkungsindustrie?

"In der Filmindustrie gibt es automatisch eine „Auszeit“, wenn „am Set alles ruhig ist“. Dennoch ist kreative Zeit eine Zeit der tiefen Verwundbarkeit. Wenn wir mit Menschen sprechen und Menschen treffen müssen, sollte unsere Aufmerksamkeit uneingeschränkt der Person gelten. Ich erinnere mich an zwei Begegnungen, die ich kurz nacheinander mit zwei Menschen hatte: eine mit einer 70-jährigen Filmlegende, die während unseres Gesprächs auch keine Anrufe von wichtigen Persönlichkeiten aus der Filmwelt entgegennahm, die andere mit einer 30-jährigen Produzentin, die kaum von ihrem Telefon aufsah und geradezu an Nachrichten, Instagram und allem anderen klebte, was da hereinkam! Ich denke, da ist Disziplin gefordert oder zumindest, dass uns unser Verhalten bewusst ist."

Frage 3 - Prominente Persönlichkeiten aus dem Silicon Valley sind dafür bekannt, den Kontakt ihrer Kinder mit der Technik stark einzuschränken. Madonna sagte vor kurzem, sie glaube, dass es ein Fehler war, ihren älteren Kindern schon mit 13 Jahren ein Telefon gekauft zu haben. Sehen Sie Unterschiede zwischen Menschen, die aufgewachsen sind, bevor es Smartphones gab und solchen, die danach aufgewachsen sind?

"Ich könnte mir vorstellen, dass unsere Gehirne anders gepolt werden. Meine Rechtschreibung ist nicht mehr perfekt und ich kann mir keine Telefonnummern mehr merken: in beidem war ich sehr gut, bevor die Technik übernommen hat. Dann ist da auch die sehr süchtig machende Eigenschaft, gleich auf alle eingehenden „Neuigkeiten“ zu stieren. Das Gehirn muss sich schnell entscheiden, was „relevant“ oder „dringend“ ist, denn mit Smartphones haben wir jetzt das Gefühl, dass wir auf alles sofort reagieren müssen. Früher konnten Dinge warten, bis wir im Büro ankamen. Unser Gehirn konnte abschalten. Da mussten wir dann aus dem Fenster glotzen und TRÄUMEN. In den Tag hineinzuträumen ist immer noch meine Lieblingsbeschäftigung, aber es erfordert einen Akt der Disziplin, das Smartphone abzustellen und präsent zu sein. Deshalb will ich wieder ein normales Telefon in meinem Leben haben! Die Beschränkung der Zeit, in der wir auf Bildschirme stieren, ist für alle Altersgruppen sehr wichtig. Es ist außerordentlich deprimierend, wenn Familie und Freunde, egal ob auswärts oder zuhause, in geselliger Runde zusammenkommen oder sich im Restaurant treffen, gemeinsam zu Abend essen und dann alle an ihren Geräten kleben. Ich sage den Kindern, dass sie, wenn sie zuhause sind, ihre Waffen „fallen lassen“ sollen – und meine damit ihre iPhones. Diese Geräte sind bei uns am Tisch nicht erlaubt, und auch dann nicht, wenn wir gemeinsam ausgehen. Die Kunst der Konversation ist unverzichtbar."


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